Oikocredit-Partner aus Peru in Baden-Württemberg
Die Genossenschaft Norandino verarbeitet und vermarktet Kaffee, Kakao und Zucker von über 5.000 Familien. Das verbessert deren Lebensumstände. Eberhard Proissl berichtet vom Treffen mit der Geschäftsführung in Schorndorf.
Das Fairhandelshaus Gepa hatte die Geschäftsführung des Oikocredit-Partners Norandino zu einem Treffen mit WeltladenvertreterInnen eingeladen. Mit dabei war Eberhard Proissl vom Bietigheimer Weltladen, der sich auch bei Oikocredit ehrenamtlich engagiert.
Norandino: Von 400 auf 5.000 Mitgliedsfamilien
Die Gäste aus Peru berichteten, wie alles vor rund 20 Jahren ganz klein angefangen hat. Während am Anfang 400 Kleinbauern an dieser Kooperation beteiligt waren, sind es inzwischen rund 5.000 Familien, die neben Kaffee auch Kakao und Rohrzucker produzieren. Von der Genossenschaft lassen sie ihre Produkte verarbeiten und vermarkten. Außerdem erhalten sie kompetente Beratung und Kredite, um die hohe Qualität ihrer Bio-Produkte zu gewährleisten.
Selbstbewußtsein statt Lethargie
Von den Einkünften aus dem fairen Handel profitieren besonders auch die Kinder der Kleinbauern mit einer guten Schulbildung oder einem Studium. Norandino bietet ihnen Stipendien und Praktikums-Plätze. Aber nicht nur die wirtschaftliche Basis der Kleinbauernfamilien, die Gesundheitsversorgung, Hygiene und Infrastruktur in den Gemeinden habe sich in den letzten 20 Jahren deutlich verbessert, betonte Jose Rojas: „Die Bauern sind auch wesentlich selbstbewusster geworden. Sie haben die Lethargie überwunden, die früher vielfach in der ländlichen Region geherrscht hat“. Das gelte besonders auch für die Frauen, die zunehmend Verantwortung in der Genossenschaft übernehmen. Ein Beispiel hierfür ist die Produktionsleiterin der Zuckerfabrik Yeni Robledo. Sie erläuterte anschaulich, wie der Rohrzucker hergestellt wird.
Konstruktive Kooperationen zwischen Produzenten, Weltläden und Oikocredit
Bohnen von Noranino stecken z.B. im Pidecafe, der von vielen süddeutschen Weltläden vermarktet wird. Als „Enz-Kaffee“ ist er das meistverkaufte Produkt des Bietigheimer Weltladens. Über seine Geldanlage bei Oikocredit unterstützt der Bietigheimer Weltladen Norandino zusätzlich. Norandino hat von Oikocredit einen Kredit von 1,3 Mio USD erhalten und konnte damit das Engagement für die Kleinbauern ausbauen. Zahlreiche Produkte in den Weltläden stammen von Partnern, die mit Oikocredit zusammenarbeiten und dabei neben Krediten auch kompetente Beratung und Schulungen erhalten. Der Geschäftsführer von Norandino Fernando Reyes bestätigte, wie konstruktiv er die Zusammenarbeit mit der peruanischen Geschäftsstelle von Oikocredit erlebt.