Damit Menschen in ihrer Heimat bleiben können
Jährliche Generalversammlung in Potsdam: Livestream und elektronische Abstimmung. 2% Dividende für 2014 beschlossen.
Wie bei unserer Mitgliederversammlung in Stuttgart angeregt, wurde die Generalversammlung per Livestream übertragen. So konnten erstmals interessierte Mitglieder den gesamten Tag am Bildschirm mitverfolgen. Eine weitere Premiere: für die Wahlen und Abstimmungen nutzten die Delegierten elektronische Geräte. Die Ergebnisse standen dadurch immer sofort zur Verfügung.
Die Vorsitzende aus Peru, Jacinta Hamann de Vivero, hob in ihrem Bericht darauf ab, das sich die Zielsetzung von Oikocredit mit den nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs) der internationalen Staatengemeinschaft deckt. Der internationale Geschäftsführer David Woods zeigte das besondere Engagement von Oikocredit mit kleineren Partnern anhand folgender Zahlen auf: Die eine Hälfte der Oikocredit-Partner erhält 7% aller Finanzierungen, die andere Hälfte 93%.
Oikocredit arbeitet daran, den eigenen Risikofonds für Kredite in lokaler Währung weiter aufzustocken, um vermehrt Lokalwährungskredite zu vergeben, Ziel ist 50-66% der Finanzierungen in lokaler Währung zu haben. Besonders im Bereich Landwirtschaft soll die Nutzung von Lokalwährungskrediten ausgebaut werden, neben der Finanzierung von landwirtschaftlichen Produkten für den Export sollen lokale Märkte besser bedient werden. Das ist ein wichtiger Gesichtspunkt um den Beitrag von Oikocredit zur Ernährungssicherheit zu erhöhen.
Die Delegierte unseres Förderkreises, Dagmar Eisenbach, brachte die Frage aus unserer Mitgliederversammlung auf, was Oikocredit zur Unterstützung der Flüchtlinge tun kann. David Woods wies darauf hin, dass die Arbeit von Oikocredit grundsätzlich darauf ausgelegt ist, Menschen darin zu unterstützen, dass sie in ihren Ländern bleiben können und dort ein Auskommen haben. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, dass Oikocredit in schwierigen Situationen in fragilen Ländern bleibt (wie z.B. in Mali und der Elfenbeinküste).
Die Delegierten diskutierten den Entwurf einer 5-Jahres-Strategie. Beständig und verlässlich soll weiter gearbeitet werden. Ziel ist es, gute Dienstleistungen zu liefern, die das Leben von Menschen verbessern. Zukünftig braucht es größere Anstrengungen um das Geld der Genossenschaft zielgerichtet einzusetzen, um auf den wachsenden Wettbewerb und zahlreichere soziale Investoren zu reagieren. Oikocredit wird mehr Risiken übernehmen, u.a. dadurch, dass mehr in Landwirtschaft und Afrika investiert wird. Bis 2020 wird ein Kapitalwachstum von 50% angestrebt, das entspricht einem jährlichen Zuwachs von 7%. Im Rahmen der Strategie hat Oikocredit auch Prognosen zum Geschäftsverlauf erstellt. In den nächsten fünf Jahren ist die weitere Ausschüttung einer jährlichen Dividende von 2% möglich, je nach Geschäftsverlauf aber nicht unbedingt in jedem Jahr.
Die Generalversammlung beschloss, dass im nächsten Jahr geprüft werden soll, wie eine bessere Beteiligung der Mitglieder an der Gestaltung der Genossenschaft zwischen den jährlichen Treffen aussehen kann. In den Aufsichtsrat wurde Jacinta Hamann de Vivero wiedergewählt, Ruth Waweru aus Kenia wurde neu in das Gremium entsandt.