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Warum gibt es Förderkreise (FK)?

Die sieben deutschen Förderkreise setzen sich für weltweite Solidarität und soziale Gerechtigkeit ein. Sie leisten entwicklungspolitische Bildungsarbeit und bieten die Möglichkeit, sich ehrenamtlich zu engagieren.

Wie schmeckt eine faire Geldanlage?

Wie schmeckt eine faire Geldanlage?

13. Februar 2012

Info- und Genussabend rund um die Kakaobohne im Ulmer Weltladen

Zartbitter, Mandel-Orange oder weiß mit Kaffeegeschmack, von Zotter oder Gepa: Die Schokolade zergeht auf der Zunge, ist fair und überall sind sie drin, die bio-fairen Kakaobohnen der peruanischen Kaffee- und Kakaogenossenschaft Naranjillo. Finanziert werden diese verführerischen Geschmacksträger auch mit Darlehen der Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit.

Am Montag, den 13. Februar testeten über 50 Besucher des Vortragabends mit sichtlichem Genuss das Schokoladensortiment des Ulmer Weltladens. Als Vortragsgastgeber bot der Weltladen an diesem Abend aber nicht nur schokoladene Gaumenfreuden zusammen mit lateinamerikanischen Klängen, sondern auch erstaunliche und profunde Einblicke in die Arbeit einer Produktionsgenossenschaft auf der anderen Seite der Welt.

Die Zuhörer, die dicht gedrängt und zum Teil nur noch stehend im Verkaufsraum des Weltladens Platz fanden, folgten gespannt den Ausführungen von Issac Zuniga, Geschäftsführer von Naranjillo: „Beeindruckend, wie professionell die Kooperative arbeitet“, so einer der Besucher. Der Geschäftsplan der 5.000 Mitglieder starken Genossenschaft sieht vor, den Umsatz von 6 Mio. USD in 2006 auf 24 Mio. USD in 2012 zu steigern. Diesem ambitionierten Ziel liegt eine strategische 10-Jahresplanung zugrunde, die neben Prozessoptimierung, umfangreiche Bildungsprogramme für ihre Kleinbauern und eine deutliche Verbesserung der Lebensbedingungen der Mitgliederfamilien vorsieht.

Systematisch würden alte Produktionsanlagen, die teilweise noch von den Vereinten Nationen stammten und deren Betrieb inzwischen hohe Kosten verursache, durch neue Maschinen - auch Made-in-Germany - ersetzt. Diese Modernisierungen und andere Initiative, wie z.B. die Fair Trade Zertifizierung ziehen Kosten nach sich. „Wir sind froh, eine kostengünstige Finanzierung von Oikocredit zu bekommen, so der Geschäftsführer Zuniga.

Doch die seit 1964 bestehende peruanische Genossenschaft bietet seinen Mitgliedern und rund 300 Mitarbeitern mehr als nur faire Abnahmepreise: Fachliche Weiterbildungen zu Bioanbaumethoden sind ebenso selbstverständlich wie umfangreiche Zusatzleistungen: Alle Mitarbeiter sind sozialversichert, die Löhne liegen meist über dem gesetzlichen Mindestlohn, der in Peru etwa 350 Euro beträgt. Auch auf Gesundheit legt die Genossenschaft wert. „15% der Kosten des Gesundheitsvorsorgeprogramms übernimmt die Kooperative“, teilt Zuniga mit.

Auf durchschnittlich 3 Hektar bauen die Bauern in erster Linie Kakao und Kaffee in Bioqualität an. Und immer mehr wollen sich anschließen. Inzwischen würden über 700 neue Mitgliedsanträge auf dem Tisch der Geschäftsführung liegen. Für einen positiven Bescheid, ist es Voraussetzung, dass die Kinder der Mitgliedsfamilien zur Schule gehen. „Der faire Handel ist eine wunderbare Revolution“, schwärmt der sympathische Peruaner.

Gefördert werden können solche Produktionsgenossenschaften in vielfältiger Weise: durch den Kauf fairer Schokolade im Weltladen, durch übergreifende Konzepte wie die „Fair Trade Town“, das gerade auch für Ulm in Gespräch ist oder auch durch eine sozial verantwortliche Geldanlage bei Oikocredit. Als einer der weltweit führenden nicht-staatlichen Financiers von Fair-Handels-Unternehmen, Genossenschaften und Mikrofinanzinstitutionen vergibt Oikocredit faire Darlehen an fast 900 Partner– darunter auch ein Kredit von 1.5 Mio. USD an die Genossenschaft Naranjillo.

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Kontakt

Oikocredit Förderkreis Baden‑Württemberg e.V.
Vogelsangstraße 62
70197 Stuttgart
workT: +49 711 12 00 05 0
faxF: +49 711 12 00 05 22

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