KAB steigt bei Oikocredit ein
Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Rottenburg-Stuttgart (KAB) beteiligt sich an der Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit mit 10.000 Euro. Damit solle ein Zeichen gegen die „Rendite-orientierte Finanzindustrie“ gesetzt und die „Entwicklungsarbeit tatkräftig unterstützt“ werden, teilte Diözesansekretär Peter Niedergesäss jetzt mit. Durch die Mitgliedschaft des Diözesanverbandes erhalten KAB-Ortsverbände und Bezirke die Möglichkeit selbst Geld bei Oikocredit anzulegen.
„Rücklagen gut angelegt“
„Bisher haben wir für die Entwicklungsarbeit vor allem gespendet. Jetzt möchten wir auch die Vergabe von Mikrokrediten unterstützen. Das heißt über Kleinkredite bekommen arme Menschen einen Zugang zu Kapital und können so ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen.“, erklärt der Diözesansekretär weiter.
Bei Oikocredit legen Privatpersonen, kirchliche und andere Organisationen wie auch Kommunen ihr Geld an. Dieses fließt nicht in komplexe Derivate oder spekulative Termingeschäfte, sondern in die Realwirtschaft von Entwicklungs- und Schwellenländern. So stellt die internationale Genossenschaft Kredite für Genossenschaften, kleine und mittlere Unternehmen wie auch Mikrofinanzinstitutionen bereit, die wiederum Kredite an Kleinstunternehmen vergeben.
Die Anleger – wie jetzt die KAB – bekommen dafür eine jährliche Rendite. Diese lag in den vergangenen Jahren bei jeweils zwei Prozent. „Das ist ein solider Prozentsatz“, so Niedergesäß, „und zudem tun wir damit noch Gutes.“ Anlagen bei Oikocredit sind grundsätzlich längerfristig. Trotzdem ist eine Rückzahlung kurzfristig möglich, versichert die Geschäftsführerin des Förderkreises von Oikocredit Baden-Württemberg e.V. Manuela Waitzmann.
Die KAB unterhält seit 50 Jahren Partnerschaften mit Gemeinden in Afrika, vor allem in Uganda. So werden Selbsthilfeprojekte von Aidswaisen und ehemalige Kindersoldaten unterstützt, der Bau von Berufsschulen und Brunnen finanziert sowie Spar- und Darlehensvereine mit aufgebaut. „Da passt die Geldanlage bei Oikocredit sehr gut dazu.“ freut sich Peter Niedergesäss.
Der Diözesanverband der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung Rottenburg-Stuttgart hat rund 6.500 Mitglieder. Zu seinen Hauptaufgaben gehören die Beratung von Jugendlichen und Familien, das Angebot von Seminaren und Reisen sowie die politische Interessensvertretung von Arbeitnehmer/innen.